Philosophische Disziplinen - eine Auswahl
Geschichte der Philosophie
Die Geschichte der Philosophie als eigenständige
Disziplin kann man unterschiedlich betrachten. Sie kann Selbstzweck sein, d.h. man befaßt
sich mit den Philosophen der Vergangenheit um ihrer selbst willen. Sie kann
Ideengeschichte sein, die einerseits die Beziehungen zwischen einzelnen Philosophen und
philosophischen Richtungen untersucht und andererseits aber auch die Einflüsse
außerphilosophischer Entwicklungen mit in Betracht zieht. Zum Dritten kann sie im Rahmen
der systematischen Philosophie als Quelle von Fragestellungen und Lösungsansätzen für
konkrete Probleme dienen.
Logik
Die Logik ist eine philosophische Grundlagendisziplin.
Sie untersucht die Bedingungen der Gültigkeit von Argumenten durch das Studium der Formen
von Argumenten, d.h. sie sieht von den konkreten Inhalten der Argumentation ab.
Erkenntnistheorie (Epistemologie)
Die Erkenntnistheorie ist eine Disziplin, die die menschliche Erkenntnis
hinsichtlich ihrer Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen untersucht. Zu ihren
Grundbegriffen gehören 'wissen', 'glauben', 'Wahrheit', 'Wahrscheinlichkeit'.
Wissenschaftstheorie/Wissenschaftsphilosophie
Diese Disziplinen befassen sich mit den philosophischen
Problemen wissenschaftlichen Denkens. Sie versuchen wissenschaftliche Theoriebildung und
wissenschaftlichen Fortschritt zu rekonstruieren, oder versuchen Begriffe wie 'wissenschaftliche
Erklärung', 'Objektivität' oder 'Definition' zu klären.
Naturphilosophie
Die moderne Naturphilosophie versucht die Ergebnisse
der Naturwissenschaften zu systematisieren und ihre Bedeutung für den Menschen
herauszuarbeiten. Wichtige Themen sind: 'Raum und Zeit', 'Kausalität', 'Materie'
oder 'Leben'.
Ontologie
Die Ontologie ist die Lehre vom Seienden, insofern es
ist. Generell wird eine Eigenschaft oder ein Prinzip ontologisch genannt, wenn es einen
Teil des Wesens des Seienden ausmacht, d.h. die Eigenschaften, die das Seiende nicht
verlieren kann, ohne dadurch aufzuhören zu existieren.
Philosophische Anthropologie
Die Anthropologie ist die Lehre vom Menschen. Sie
versucht die Eigenschaften zu bestimmen, die allen Menschen, unabhängig von
individuellen, ökonomischen, historischen etc. Bestimmungsgrößen zukommen.
Ethik (Moralphilosophie)
Die Ethik hat moralische Phänomene und Werte zum Gegenstand. Dabei fragt
die normative Ethik, welche Moral die richtige ist. Die Metaethik dagegen
fragt nach der Abgrenzung der moralischen von den nicht moralischen Phänomenen und
nach erkenntnistheoretischen, sprachphilosophischen und ontologischen Grundlagen
moralischer Urteile. Die angewandte Ethik versucht konkrete Lösungen für
moralische Probleme der Praxis zu geben (Medizin, Umweltschutz, Wirtschaft etc.).
Staatsphilosophie
Die Staatsphilosophie stellt die Frage nach dem
gerechten Staat und seiner Legitimation. Sie ist eng verbunden mit der Ethik.
Ästhetik (Kunstphilosophie)
Die Ästhetik ist die Lehre vom Schönen in der Kunst. Sie befaßt sich mit
dem Wesen des Kunstwerks, dem künstlerischen Schaffen, der Kunsterfahrung und untersucht
das Verhältnis zwischen Kunst und Wirklichkeit.
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