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Was ist Philosophie? "Was Philosophie sei und was sie
wert sei, ist umstritten. Man erwartet von ihr außerordentliche Aufschlüsse oder läßt
sie als gegenstandsloses Denken gleichgültig beiseite. Man sieht sie mit Scheu als das
bedeutende Bemühen ungewöhnlicher Menschen oder verachtet sie als überflüssiges
Grübeln von Träumern. Man hält sie für eine Sache, die jedermann angeht und daher im
Grunde einfach und verstehbar sein müsse, oder man hält sie für so schwierig, daß es
hoffnungslos sei, sich mit ihr zu beschäftigen. Was unter dem Namen Philosophie auftritt,
liefert in der Tat Beispiele für so entgegengesetzte Beurteilungen. [Karl Jaspers (1883-1969)]
"Das Ziel der Philosophie ist Erkenntnis. Die Erkenntnis, um die es ihr geht, ist die Art von Erkenntnis, die Einheit und System in die angesammelten Wissenschaften bringt, und die Art, die sich aus einer kritischen Überprüfung der Gründe für unsere Überzeugungen, Vorurteile und Meinungen ergibt." [Bertrand Russel (1872-1970)]
"Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung unsres Verstandes durch die Mittel unserer Sprache." "Was ist dein Ziel in der Philosophie? Der Fliege den Ausweg aus dem Fliegenglas zeigen." [Ludwig Wittgenstein (1889-1951)]
"Die wissenschaftliche Philosophie versucht auf Grund logischer Analyse zu Folgerungen zu kommen, die so präzis, so ausgearbeitet und so zuverlässig sind wie die Resultate der Wissenschaft unserer Zeit. Sie besteht darauf, daß die Frage nach der Wahrheit in der Philosophie im gleichen Sinn gestellt werden muß, wie in den Wissenschaften. Sie macht nicht den Anspruch darauf, die absolute Wahrheit zu besitzen, deren Existenz sie für die empirische Wahrheit bestreitet. Sofern sie sich auf den augenblicklichen Zustand unserer Erkenntnis bezieht und die Theorie dieser Erkenntnis entwickelt, ist die neue Philosophie selbst empirisch und mit empirischer Wahrheit zufrieden. Ebenso wie der Wissenschaftler kann der wissenschaftliche Philosoph nichts anderes tun als nach seinen besten Setzungen zu suchen. Das kann er aber tun, und zwar mit der Ausdauer, der Selbstkritik und der Bereitschaft für neue Versuche, die zu wissenschaftlicher Arbeit unumgänglich nötig ist. Wenn ein Irrtum berichtigt wird, sobald er als solcher erkannt wird, dann ist der Weg des Irrtums auch der Weg der Wahrheit." [Hans Reichenbach (1891-1953)]
"Alle Menschen sind Philosophen.
Auch wenn sie sich nicht bewußt sind, philosophische Probleme zu haben, so haben sie doch
jedenfalls philosophische Vorurteile. Die meisten davon sind Theorien, die sie als
selbstverständlich akzeptieren: sie haben sie aus ihrer geistigen Umwelt oder aus der
Tradition übernommen. [Karl Popper (1902-1994)]
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